Halbe Wahrheit, ganze Lüge. Wie Verschwörungstheorien Fakten verdrehen
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Halbwahrheiten sind Falschaussagen, die eine Brücke schlagen vom Raum der Tatsachen zu einem Raum der Spekulation und Fiktion, sagt Nicola Gess. Und argumentiert: Sie sind besonders perfide, weil sie sich nicht einmal mehr negativ an der Wahrheit orientieren, sondern die Unterscheidung zwischen wahr und falsch aufweichen und untergraben. Halbwahrheiten gab es schon in der Geschichte, sie sind aber in den politischen Diskursen des so genannten postfaktischen Zeitalters besonders präsent. Die Literaturwissenschaftlerin Gess schlägt einen Fiktionscheck vor, um die gefährliche Scheinevidenz von Halbwahrheiten aufzudecken.
Nicola Gess ist Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Seit 2019 leitet sie ein Forschungsprojekt zu literatursoziologischen Fragen von Wahrheit, Fiktion und Verschwörung im sogenannten postfaktischen Zeitalter. 2021 erschien Ihr Buch Halbwahrheiten, ein Essay über die „Manipulation von Wirklichkeit“.
Dr. Almut Finck ist Radiojournalistin und Kulturwissenschaftlerin aus Berlin.
Die didaktischen Materialien finden Sie hier: [https://www.historycast.de/]
Staffel 2, Folge 10 des historycast - was war, was wird? des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e. V. [http://geschichtslehrerverband.de]
Gefördert wird das Projekt durch die Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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