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Der Leib als Tempel des Heiligen Geistes

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Mein Körper ist ein Raum – ein bewohnter Raum. Ein Tempel, sagt Paulus. Meine Beziehung zu diesem Körper war nicht immer einfach. Heute, im Alter von 65 Jahren kann ich aber sagen: mit Schönheitsfehlern und Unsportlichkeit habe ich Frieden geschlossen. Ich bin Gott dankbar für meinen Körper und mir gefällt der Gedanke, dass dieser Körper ein Raum ist. Ein bewohnter Raum. Ein Tempel. Ein Heiligtum. Wenn Paulus davon spricht, denkt er an den Tempel in Jerusalem. Wie oft hatte er ihn schon aufgesucht – den Ort, an dem Gott wohnt?

Dieser Tempel wurde nach dem Vorbild der Stiftshütte erbaut - und da wird es interessant: Gott hatte sein Volk in die Freiheit geführt. Die Jahre der Gefangenschaft in Ägypten waren vorbei. Eine lange Wüstenzeit lag vor ihnen. Eine besondere Zeit. Israel sollte seinen Gott in einer sehr persönlichen Weise kennenlernen.

Gott lebt in der Mitte

Gott wollte in der Mitte seines Volkes leben. Ein Zelt, die sogenannte Stiftshütte, sollte seine Wohnung sein. Gott gab Mose genaue Anweisungen, wie das Zelt zu bauen sei, einschließlich der gesamten Inneneinrichtung. Jede Einzelheit sollte nach seinem Plan ausgeführt werden. Als alles fertiggestellt war, erfüllte Gottes Herrlichkeit die Wohnung. Gott wohnte ab diesem Zeitpunkt in der Wüste mitten unter ihnen. Untrennbar. Die Stiftshütte war ein Gott geweihter, ein heiliger Raum. Ein Ort der Begegnung zwischen Gott und Mensch.

Später, als Israel das verheißene Land eingenommen hatte, wurde nach diesem Vorbild der Tempel in Jerusalem gebaut.

Paulus sagt: Euer Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes. Ein Gott geweihter, ein heiliger Raum. Im Brief an die Gemeinde in Korinth wird deutlich: dieser heilige Raum darf nicht entweiht werden.

Christsein in widrigen Umständen

Damit trifft Paulus ins Schwarze – und das weiß er, denn in Korinth gehen die Gemeindeglieder sehr leichtfertig mit ihrem Leib um. Sex und Prostitution gehören zum Alltag wie Essen und Trinken. Paulus hat doch gesagt: Christen ist alles erlaubt! Und das entspricht der Lebensart in Korinth. Der größte Tempel der Stadt war Aphrodite geweiht. Aphrodite – die griechische Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde.

Korinth war überhaupt einer der wichtigsten Orte dieses Kultes. Die Folge: hier gab es mehr als eintausend Tempeldienerinnen. Sie boten im Umfeld des Tempels sexuelle Dienste an. Unter den Seefahrern gehörte es in dieser Hafenstadt einfach dazu, sie aufzusuchen. Und die Bewohner der Stadt nutzten diese Möglichkeit ebenfalls. Da machten die Christen keine Ausnahme.

Was ich interessant finde: Paulus erhebt hier nicht den moralischen Zeigefinger. Er sagt nicht einfach: Christen tun so etwas nicht. Nein, es geht um mehr als um christliche Moral – um viel mehr. Es geht darum, dass der Einzelne und damit der gesamte Leib Christi durch diese Handlung Schaden nimmt.

Verantwortung für den eigenen Leib

„Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind?“ Die Frage, die Paulus hier stellt, lässt sofort ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen.

Ich bin Teil eines großen Körpers. Da ist ein Blutkreislauf, der alle Gliedmaßen durchströmt. Findet an einer Stelle eine Vergiftung statt, wirkt sich das auch auf alle anderen Körperteile aus. Warum mache ich überhaupt etwas, das mir und dem Leib Christi schadet? Das gilt doch nicht nur für den Bereich der käuflichen Sexualität.

Fehlt mir etwas? Versuche ich einen inneren Mangel auszufüllen? Lenke ich mich ab, weil ich eine innere Leere verspüre? Und was, wenn das schädliche Verhalten zur Gewohnheit wird? Schlimmstenfalls sogar zur Sucht? Das geschieht ja häufig in einem schleichenden Prozess. Was, wenn der Wille zur Veränderung nicht ausreicht?

„Es soll mich nichts gefangen nehmen,“ sagt Paulus. Der Abhängige weiß aber: der Teufelskreis ist nicht so leicht zu durchbrechen. Da ist es wichtig, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Manchmal helfen Gespräche mit einer Person des Vertrauens. Aber oft ist auch die Begleitung durch Seelsorger oder Therapeuten notwendig.

Hilft dabei das Wissen, dass unser Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist? Ist die Tatsache nicht auch beschämend: Gottes Geist in einem entweihten Tempel?

Wir sollten uns nichts vormachen. Menschen werden immer wieder schuldig. Aber wie heißt es noch? „Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen!“

Worauf richte ich meine Aufmerksamkeit?

Die Frage ist: worauf richte ich meine Aufmerksamkeit? Auf meine Schuld und Schwäche oder auf Gottes Geist, der in mir wohnt? Worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, das wird groß, das bestimmt mein Leben. Dafür gibt es viele Beispiele in Biografien verschiedener Kirchenväter und -mütter. Augustinus zum Beispiel. Der Kirchenvater lebte im 4. Jahrhundert. Als junger Mann war er für seinen unsteten Lebensstil bekannt. Er kostete seine Freiheit voll aus. In seiner Lebensbeschreibung sprach er von Diebstählen, Unaufrichtigkeiten und der „Raserei der Lust“. „Ich lief wie mit Blindheit geschlagen auf abschüssigem Pfad“ - so schonungslos gibt er Einblick in sein Innerstes.

Augustinus wird mit seiner völligen Unfähigkeit konfrontiert, sich selbst zu retten. Er ist gezwungen, einzusehen, dass er keine andere Möglichkeit hat, als sein Vertrauen in Jesus Christus zu setzen. Er lernt, mit dem Sohn Gottes Gemeinschaft zu haben. Mit ihm ist er durch eine zutiefst persönliche Einheit verbunden. Er macht die Erfahrung, dass dadurch das innere Getriebensein nachlässt.

Augustinus fasst alles in einem Satz zusammen und sagt: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“

Ruhe finden, nicht mehr im Außen suchen. Die Aufmerksamkeit auf den richten, der in mir lebt. Mein Leib ist ein Raum. Ein bewohnter Raum. Ein heiliger Raum. Ein Tempel, sagt Paulus. „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr euch nicht selbst gehört?“

Autor: Gisela Wichern


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Mein Körper ist ein Raum – ein bewohnter Raum. Ein Tempel, sagt Paulus. Meine Beziehung zu diesem Körper war nicht immer einfach. Heute, im Alter von 65 Jahren kann ich aber sagen: mit Schönheitsfehlern und Unsportlichkeit habe ich Frieden geschlossen. Ich bin Gott dankbar für meinen Körper und mir gefällt der Gedanke, dass dieser Körper ein Raum ist. Ein bewohnter Raum. Ein Tempel. Ein Heiligtum. Wenn Paulus davon spricht, denkt er an den Tempel in Jerusalem. Wie oft hatte er ihn schon aufgesucht – den Ort, an dem Gott wohnt?

Dieser Tempel wurde nach dem Vorbild der Stiftshütte erbaut - und da wird es interessant: Gott hatte sein Volk in die Freiheit geführt. Die Jahre der Gefangenschaft in Ägypten waren vorbei. Eine lange Wüstenzeit lag vor ihnen. Eine besondere Zeit. Israel sollte seinen Gott in einer sehr persönlichen Weise kennenlernen.

Gott lebt in der Mitte

Gott wollte in der Mitte seines Volkes leben. Ein Zelt, die sogenannte Stiftshütte, sollte seine Wohnung sein. Gott gab Mose genaue Anweisungen, wie das Zelt zu bauen sei, einschließlich der gesamten Inneneinrichtung. Jede Einzelheit sollte nach seinem Plan ausgeführt werden. Als alles fertiggestellt war, erfüllte Gottes Herrlichkeit die Wohnung. Gott wohnte ab diesem Zeitpunkt in der Wüste mitten unter ihnen. Untrennbar. Die Stiftshütte war ein Gott geweihter, ein heiliger Raum. Ein Ort der Begegnung zwischen Gott und Mensch.

Später, als Israel das verheißene Land eingenommen hatte, wurde nach diesem Vorbild der Tempel in Jerusalem gebaut.

Paulus sagt: Euer Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes. Ein Gott geweihter, ein heiliger Raum. Im Brief an die Gemeinde in Korinth wird deutlich: dieser heilige Raum darf nicht entweiht werden.

Christsein in widrigen Umständen

Damit trifft Paulus ins Schwarze – und das weiß er, denn in Korinth gehen die Gemeindeglieder sehr leichtfertig mit ihrem Leib um. Sex und Prostitution gehören zum Alltag wie Essen und Trinken. Paulus hat doch gesagt: Christen ist alles erlaubt! Und das entspricht der Lebensart in Korinth. Der größte Tempel der Stadt war Aphrodite geweiht. Aphrodite – die griechische Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde.

Korinth war überhaupt einer der wichtigsten Orte dieses Kultes. Die Folge: hier gab es mehr als eintausend Tempeldienerinnen. Sie boten im Umfeld des Tempels sexuelle Dienste an. Unter den Seefahrern gehörte es in dieser Hafenstadt einfach dazu, sie aufzusuchen. Und die Bewohner der Stadt nutzten diese Möglichkeit ebenfalls. Da machten die Christen keine Ausnahme.

Was ich interessant finde: Paulus erhebt hier nicht den moralischen Zeigefinger. Er sagt nicht einfach: Christen tun so etwas nicht. Nein, es geht um mehr als um christliche Moral – um viel mehr. Es geht darum, dass der Einzelne und damit der gesamte Leib Christi durch diese Handlung Schaden nimmt.

Verantwortung für den eigenen Leib

„Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind?“ Die Frage, die Paulus hier stellt, lässt sofort ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen.

Ich bin Teil eines großen Körpers. Da ist ein Blutkreislauf, der alle Gliedmaßen durchströmt. Findet an einer Stelle eine Vergiftung statt, wirkt sich das auch auf alle anderen Körperteile aus. Warum mache ich überhaupt etwas, das mir und dem Leib Christi schadet? Das gilt doch nicht nur für den Bereich der käuflichen Sexualität.

Fehlt mir etwas? Versuche ich einen inneren Mangel auszufüllen? Lenke ich mich ab, weil ich eine innere Leere verspüre? Und was, wenn das schädliche Verhalten zur Gewohnheit wird? Schlimmstenfalls sogar zur Sucht? Das geschieht ja häufig in einem schleichenden Prozess. Was, wenn der Wille zur Veränderung nicht ausreicht?

„Es soll mich nichts gefangen nehmen,“ sagt Paulus. Der Abhängige weiß aber: der Teufelskreis ist nicht so leicht zu durchbrechen. Da ist es wichtig, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Manchmal helfen Gespräche mit einer Person des Vertrauens. Aber oft ist auch die Begleitung durch Seelsorger oder Therapeuten notwendig.

Hilft dabei das Wissen, dass unser Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist? Ist die Tatsache nicht auch beschämend: Gottes Geist in einem entweihten Tempel?

Wir sollten uns nichts vormachen. Menschen werden immer wieder schuldig. Aber wie heißt es noch? „Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen!“

Worauf richte ich meine Aufmerksamkeit?

Die Frage ist: worauf richte ich meine Aufmerksamkeit? Auf meine Schuld und Schwäche oder auf Gottes Geist, der in mir wohnt? Worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, das wird groß, das bestimmt mein Leben. Dafür gibt es viele Beispiele in Biografien verschiedener Kirchenväter und -mütter. Augustinus zum Beispiel. Der Kirchenvater lebte im 4. Jahrhundert. Als junger Mann war er für seinen unsteten Lebensstil bekannt. Er kostete seine Freiheit voll aus. In seiner Lebensbeschreibung sprach er von Diebstählen, Unaufrichtigkeiten und der „Raserei der Lust“. „Ich lief wie mit Blindheit geschlagen auf abschüssigem Pfad“ - so schonungslos gibt er Einblick in sein Innerstes.

Augustinus wird mit seiner völligen Unfähigkeit konfrontiert, sich selbst zu retten. Er ist gezwungen, einzusehen, dass er keine andere Möglichkeit hat, als sein Vertrauen in Jesus Christus zu setzen. Er lernt, mit dem Sohn Gottes Gemeinschaft zu haben. Mit ihm ist er durch eine zutiefst persönliche Einheit verbunden. Er macht die Erfahrung, dass dadurch das innere Getriebensein nachlässt.

Augustinus fasst alles in einem Satz zusammen und sagt: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“

Ruhe finden, nicht mehr im Außen suchen. Die Aufmerksamkeit auf den richten, der in mir lebt. Mein Leib ist ein Raum. Ein bewohnter Raum. Ein heiliger Raum. Ein Tempel, sagt Paulus. „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr euch nicht selbst gehört?“

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