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Öffentliche Örtchen

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Geschichte der Toilettenanlagen

Thema:

In der Geschichte der Städte stellte die Beseitigung menschlicher Fäkalien diese immer vor großen Herausforderungen. Die Verrichtung der Notdurft im öffentlichen Raum war nicht nur ein hygienisches und sittliches Problem, die Einrichtung von öffentlichen Bedürfnisanstalten wurde auch immer mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragestellungen verknüpft. Mit der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass nicht beseitigte Fäkalien die Auslöser für zahlreiche Krankheiten sind und dem explosiven Bevölkerungsanstieg in Wien wurden ab Ende des 18.Jahrhundert intensiv nach Lösungen gesucht, wie die enormen Mengen an menschlichen Exkrementen aus der Stadt hinaustransportiert werden könnten. So unternahm die Stadt zahlreiche Versuche, das Hygieneproblem in den Griff zu bekommen. An der Diskussion um öffentliche Toiletten entzündeten sich auch zahlreiche andere Themen, wie z.B. die der geschlechtliche Gleichbehandlung, der Klassenunterschieden und der Sexualpolitik.

Ort:

Die öffentliche Bedürfnisanstalt am Graben wurde 1905 im Jugendstil errichtet und sollte als Leuchtturmprojekt für die sich international repräsentierende Kaiserstadt dienen. Vor allem für Tourist*innen und Flaneure des sogenannten gehobenen Bürgertums gedacht, wurde die Toilette mit teuren Baumaterialien und den damals neuesten hygienischen Errungenschaften ausgestattet. Zeitweise mit Blumengirlanden ausgeschmückt und einem Aquarium versehen, sollte diese Toilette Anlage die Modernität und Eleganz des imperialen Wiens repräsentieren. Doch trotz des offensiv nach außen getragenen Selbstbewusstseins musste der Bau mit Kompromissen leben. So wurde die Anstalt fast verschämt in den Untergrund verbannt und es musste ein Respektabstand zum Stephansdom eingehalten werden. Die Anlage besteht heute noch und steht unter Denkmalschutz.

Tipps:

Zum Lesen: Luke Barclay: Es steht ein Klo im Nirgendwo, 2016 Thomas Bernhard: Alte Meister, 2008

Zum Finden: Toiletten-Apps: „Where is Public Toilet“ oder „Toilet Finder“ https://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/sauberestadt/wc/

  continue reading

Chapitres

1. Intro (00:00:00)

2. Begrüßung und Thema (00:01:34)

3. Toilettanlage am Graben (00:02:32)

4. Geschichte der Toilette (00:05:21)

5. 19. Jahrhundert (00:07:17)

6. Öffentlichkeit vs. Privatheit (00:12:40)

7. Weg zur öffentlichen Toilette (00:14:00)

8. Ausbreitung (00:18:17)

9. Wanderung in den Untergrund (00:21:30)

10. Nach 1. Weltkrieg (00:24:20)

11. Drogenkonsum (00:27:36)

12. Nutzung öffentlicher Plätze (00:29:05)

13. Wartefrauen (00:33:00)

14. Technologische Veränderungen (00:34:20)

15. Anspruchserhebungen (00:36:02)

16. Verabschiedung (00:39:30)

17. Tipps und Informationen (00:39:49)

24 episodes

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Öffentliche Örtchen

Die Geschichtsgreißlerei

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Thema:

In der Geschichte der Städte stellte die Beseitigung menschlicher Fäkalien diese immer vor großen Herausforderungen. Die Verrichtung der Notdurft im öffentlichen Raum war nicht nur ein hygienisches und sittliches Problem, die Einrichtung von öffentlichen Bedürfnisanstalten wurde auch immer mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragestellungen verknüpft. Mit der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass nicht beseitigte Fäkalien die Auslöser für zahlreiche Krankheiten sind und dem explosiven Bevölkerungsanstieg in Wien wurden ab Ende des 18.Jahrhundert intensiv nach Lösungen gesucht, wie die enormen Mengen an menschlichen Exkrementen aus der Stadt hinaustransportiert werden könnten. So unternahm die Stadt zahlreiche Versuche, das Hygieneproblem in den Griff zu bekommen. An der Diskussion um öffentliche Toiletten entzündeten sich auch zahlreiche andere Themen, wie z.B. die der geschlechtliche Gleichbehandlung, der Klassenunterschieden und der Sexualpolitik.

Ort:

Die öffentliche Bedürfnisanstalt am Graben wurde 1905 im Jugendstil errichtet und sollte als Leuchtturmprojekt für die sich international repräsentierende Kaiserstadt dienen. Vor allem für Tourist*innen und Flaneure des sogenannten gehobenen Bürgertums gedacht, wurde die Toilette mit teuren Baumaterialien und den damals neuesten hygienischen Errungenschaften ausgestattet. Zeitweise mit Blumengirlanden ausgeschmückt und einem Aquarium versehen, sollte diese Toilette Anlage die Modernität und Eleganz des imperialen Wiens repräsentieren. Doch trotz des offensiv nach außen getragenen Selbstbewusstseins musste der Bau mit Kompromissen leben. So wurde die Anstalt fast verschämt in den Untergrund verbannt und es musste ein Respektabstand zum Stephansdom eingehalten werden. Die Anlage besteht heute noch und steht unter Denkmalschutz.

Tipps:

Zum Lesen: Luke Barclay: Es steht ein Klo im Nirgendwo, 2016 Thomas Bernhard: Alte Meister, 2008

Zum Finden: Toiletten-Apps: „Where is Public Toilet“ oder „Toilet Finder“ https://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/sauberestadt/wc/

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1. Intro (00:00:00)

2. Begrüßung und Thema (00:01:34)

3. Toilettanlage am Graben (00:02:32)

4. Geschichte der Toilette (00:05:21)

5. 19. Jahrhundert (00:07:17)

6. Öffentlichkeit vs. Privatheit (00:12:40)

7. Weg zur öffentlichen Toilette (00:14:00)

8. Ausbreitung (00:18:17)

9. Wanderung in den Untergrund (00:21:30)

10. Nach 1. Weltkrieg (00:24:20)

11. Drogenkonsum (00:27:36)

12. Nutzung öffentlicher Plätze (00:29:05)

13. Wartefrauen (00:33:00)

14. Technologische Veränderungen (00:34:20)

15. Anspruchserhebungen (00:36:02)

16. Verabschiedung (00:39:30)

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