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In dulci jubilo

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Latein - die Sprache der katholischen Kirche

Latein war und ist die Sprache der katholischen Kirche. Bis immerhin 1970, bis zur so genannten Liturgiereform, ist es die offizielle Sprache der heiligen Messe, und seitdem sind andere lediglich "erlaubt", wie es offiziell heißt. Wirklich verstanden haben die einfachen Gläubigen die Worte ihrer Kirche früher nicht. Priesterliche Verkündigungen gleichen damals eher einer Formel, einem Ritual. Auch solch hohe kirchliche Feste wie Weihnachten und Ostern finden statt in der Sprache der Kirche, auf Latein.

Weihnachten - ursprünglich ein Fest der Kirche, kein privates Fest

Da aber Weihnachten ursprünglich kein privates Fest ist, sondern ausschließlich ein kirchliches, fällt das kaum auf. Weihnachten feiert der Gläubige in der Kirche, im Kirchenraum. Hier zelebrieren Priester und Chor ihre Gesänge, ihre frommen Lieder; auf Latein versteht sich, die Gemeinde hört zu. Erst ganz allmählich kommt es zu einem Miteinander, ein Dialog entwickelt sich. Die Gemeinde nimmt zunehmend Teil am musikalischen Geschehen, darf schlichtweg mitsingen, und das, man staune, auf Deutsch.

Melodie und Verse aus dem 14. Jahrhundert

Der Mischtext dieses Weihnachtslieds beweist, dass es sehr alt ist: Melodie und Verse stammen aus dem 14. Jahrhundert, der Zeit also, in der die Gläubigen sich allmählich musikalisch einmischen in das Geschehen. Sie singen jetzt mit, und zwar auf Lateinisch und Deutsch, zwei Sprachen, zwei Welten: hier das Volk, die Gläubigen - da die ecclesia catholica. Die sprachliche Vermischung der beiden Ebenen ist im Mittelalter und der frühen Neuzeit gar nicht so ungewöhnlich, und bleibt auch nicht nur auf die Religion beschränkt.

In dulci jubilo: fröhlicher Gesang zur Begrüßung des Jesuskindes

In dulci Jubilo ist ein fröhlicher, festlicher Gesang zur Begrüßung des Jesuskindes. Das Lied existiert auch mit einem rein deutschen Text, es heißt dann "Nun singet und seid froh" und gehört in die protestantische Kirche, die das Latein ja aus ihrer Liturgie verbannt hat. So wirkt es wie ein Spiegel unserer deutschen Geistesgeschichte durch den Wandel der Jahrhunderte. Was bleibt, egal in welcher Sprache, ist ein festlicher Lobgesang auf die Ankunft des Herrn.
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Latein war und ist die Sprache der katholischen Kirche. Bis immerhin 1970, bis zur so genannten Liturgiereform, ist es die offizielle Sprache der heiligen Messe, und seitdem sind andere lediglich "erlaubt", wie es offiziell heißt. Wirklich verstanden haben die einfachen Gläubigen die Worte ihrer Kirche früher nicht. Priesterliche Verkündigungen gleichen damals eher einer Formel, einem Ritual. Auch solch hohe kirchliche Feste wie Weihnachten und Ostern finden statt in der Sprache der Kirche, auf Latein.

Weihnachten - ursprünglich ein Fest der Kirche, kein privates Fest

Da aber Weihnachten ursprünglich kein privates Fest ist, sondern ausschließlich ein kirchliches, fällt das kaum auf. Weihnachten feiert der Gläubige in der Kirche, im Kirchenraum. Hier zelebrieren Priester und Chor ihre Gesänge, ihre frommen Lieder; auf Latein versteht sich, die Gemeinde hört zu. Erst ganz allmählich kommt es zu einem Miteinander, ein Dialog entwickelt sich. Die Gemeinde nimmt zunehmend Teil am musikalischen Geschehen, darf schlichtweg mitsingen, und das, man staune, auf Deutsch.

Melodie und Verse aus dem 14. Jahrhundert

Der Mischtext dieses Weihnachtslieds beweist, dass es sehr alt ist: Melodie und Verse stammen aus dem 14. Jahrhundert, der Zeit also, in der die Gläubigen sich allmählich musikalisch einmischen in das Geschehen. Sie singen jetzt mit, und zwar auf Lateinisch und Deutsch, zwei Sprachen, zwei Welten: hier das Volk, die Gläubigen - da die ecclesia catholica. Die sprachliche Vermischung der beiden Ebenen ist im Mittelalter und der frühen Neuzeit gar nicht so ungewöhnlich, und bleibt auch nicht nur auf die Religion beschränkt.

In dulci jubilo: fröhlicher Gesang zur Begrüßung des Jesuskindes

In dulci Jubilo ist ein fröhlicher, festlicher Gesang zur Begrüßung des Jesuskindes. Das Lied existiert auch mit einem rein deutschen Text, es heißt dann "Nun singet und seid froh" und gehört in die protestantische Kirche, die das Latein ja aus ihrer Liturgie verbannt hat. So wirkt es wie ein Spiegel unserer deutschen Geistesgeschichte durch den Wandel der Jahrhunderte. Was bleibt, egal in welcher Sprache, ist ein festlicher Lobgesang auf die Ankunft des Herrn.
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