#411 - Persönlichkeitsentwicklung mit Rückenwind. Wie die Liebe zum Segeln die tägliche Arbeit unterstützt.
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In dieser Folge „Moin um Neun“ ist eine Expertin auf dem Gebiet der Persönlichkeitsentwicklung und des persönlichen Wachstums zu Gast. Andrea Kälin, auch Gesundheitswissenschaftlerin und Coach für Transaktionsanalyse, bringt nicht nur fundiertes Fachwissen mit, sondern auch eine tiefe Leidenschaft für das Segeln, die sie geschickt in ihr Coaching integriert. Andrea teilt mit uns, wie sie Menschen in der Lebensmitte begleitet, die äußerlich alles zu haben scheinen, sich innerlich jedoch auf der Suche nach mehr Sinn und einer kraftvollen Vision für ihr Leben befinden. Sie beschreibt eindrucksvoll, wie die ruhigen Momente auf dem Segelboot ihr halfen, Klarheit zu finden und den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Diese Erfahrungen nutzt sie, um ihren Klienten zu helfen, sich selbst zu begegnen und ihre eigenen Wege zu erkunden. Andrea verknüpft in ihrer Arbeit den Blick auf die Vergangenheit mit dem Weg in die Zukunft. Du erfährst, welche Rolle die Kombination aus Coaching und dem kraftvollen Bild des Segelns spielen, um Menschen dabei zu unterstützen, mutige Entscheidungen zu treffen und den nächsten Schritt in ihrem Leben zu wagen. Die Verbindung von Andreas beruflichen Fähigkeiten und ihrer Leidenschaft für das Segeln schafft ein einzigartiges Coaching-Erlebnis. Ihre Methode „Sail and Coach“ ist nicht nur eine Metapher für das Navigieren durch das Leben, sondern auch eine praktische Anwendung, bei der Klienten buchstäblich das Steuer ihres Lebens in die Hand nehmen. Abschließend teilt Andrea, wie essentiell es ist, sich Unterstützung zu holen und nicht allein durch Herausforderungen zu gehen. Sie ermutigt jeden, der vor großen Entscheidungen steht oder nach tieferem Lebenssinn sucht, den Schritt zu wagen und sich professionell begleiten zu lassen. Für alle, die sich an einem Wendepunkt befinden oder einfach neugierig auf eine neue Perspektive sind, bietet Andrea tiefgreifende Einblicke und bewährte Methoden, um den eigenen Lebensweg aktiv zu gestalten. Hör gleich rein!
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Foto Laura/Gretel: Kareen Kittelmann Fotografie
Gretel: Moin Moin und willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Businessschnack mit Laura und Gretel. Heute ist Interviewfolge und ich freue mich sehr, sehr, sehr auf meinen Interviewgast. Wir haben viele spannende Fragen und Antworten für euch mitgebracht. Aber jetzt sage ich dir erstmal, wer das ist. Und zwar sitzt mir gegenüber die liebe Andrea Kälin. Andrea ist Expertin für Persönlichkeitsentwicklung und persönliches Wachstum. Und was sie damit meint, das erzählt sie vielleicht direkt mal selbst. Moin Andrea, wie schön, dass du da bist.
Andrea: Ja hallo Gretel, danke für die Einladung. Ja, wenn du mich so fragst, wie ich mich selber immer vorstelle, ich sehe mich als Expertin für persönliches Wachstum und Selbstbegegnung. Und ich arbeite mit Powerplayern, die von außen gefühlt alle Fäden in der Hand haben, aber so in sich auch spüren, ich habe da eine innere Suche und nach mehr Sinn und ja auch eine eigene kraftvolle Vision und ja was fühlt sich für mich jetzt richtig stimmig an in der aktuellen Lebensphase, in der ich mich auch befinde und ja von Hause aus bin ich Gesundheitswissenschaftlerin und Coach für Transaktionsanalyse, ja und war selber jahrelang auch als Führungskraft tätig. Und was ich vielleicht am Anfang auch noch gleich erwähne, ich gehe super gern segeln, also ja, liebe es auch in meinem Coaching, so die Analogien vom Segeln ja mit einzubinden.
Gretel: Das hört sich super spannend an und gibt mir viele Anknüpfungspunkte. Erzähl uns doch vielleicht erstmal im ersten Teil, was ist dann für dich Selbstbegegnung? Wie darf ich mir das vorstellen?
Andrea: Ja, vielleicht kann ich das auch mal so mit einer kleinen Geschichte einleiten. Ich weiß das selber noch von mir, als ich zum Beispiel das erste mal segeln war und meinen Segelschein gemacht habe. Ja, da war bei mir auch gerade ganz, ganz viel los im Leben. Also neue Führungsposition und generell viele, viele Aufgaben und viele Fäden, die ich auch in der Hand hatte. Und habe dann so gespürt an den Nachmittagen, wo ich mich dann auf den Segelsteg begeben habe, habe dann ja so meinen Fuß da drauf gesetzt, bin dann da so hingegangen, da lag das Boot auch schon im Wasser und habe dann die Arbeiten gemacht, auch mit meinem Segelpartner, dass wir die Segel angeschlagen haben und dann uns besprochen haben, woher weht der Wind und wie wollen wir jetzt ablegen und ist alles klar an Bord und da habe ich das auch so wirklich gespürt, dass dann andere Sachen, andere Themen, die mich tagtäglich so beschäftigt haben, so ein Stück weit in den Hintergrund getreten sind und dass nochmal so ganz andere Seiten, andere Facetten von mir zum Vorschein kamen. Einfach was in dem Moment auch in der Präsenz wichtig war, was Prioritäten jetzt auch sind. Gerade wichtig auch auf dem Boot, die Kommunikation erstmal mit mir selbst. Bin ich klar, was will ich jetzt gleich machen? Und natürlich auch mit dem Segelpartner, der dann auf dem Boot sitzt, mit dem klar sich zu besprechen, wie machen wir es denn jetzt? Weil sonst kann das am Hafen auch schnell mal schief gehen. Und weil du eben noch selbst begegnest und auch gefragt hast, fand ich diese Geschichte eben auch ganz schön wirklich so ja selber auch noch mal zu spüren, was ist im Moment jetzt gerade wichtig, was ist jetzt gerade zu tun, mit wem muss ich vielleicht wie gerade kommunizieren, wo spüre ich bei mir vielleicht auch gerade, oh, da habe ich jetzt noch eine Angst, jetzt hat der Wind gedreht. Was machen wir denn jetzt? Und sich nochmal neu abzustimmen. Und das einfach auch so vielleicht ja für sich eben zu spüren, was ist jetzt gerade dran? Wo fehlt mir vielleicht noch Klarheit? Wo habe ich vielleicht, wo spüre ich auch so eine Angst? Und ja, wo möchte ich jetzt aber auch nach vorne gehen und es soll jetzt endlich losgehen? Genau, das trifft es vielleicht ganz gut mit der Geschichte.
Gretel: Ja, voll weil mitten in der Geschichte habe ich gedacht, okay, aber was hat das jetzt mit dem Leben außerhalb des Wassers oder außerhalb des Segels zu tun? Aber ich verstehe jetzt so, ok es geht darum, Klarheit zu finden, mit sich selber erst mal abzustimmen, was will ich, was brauche ich, wo soll es hingehen und dann da wahrscheinlich auch die Schritte manchmal in Abstimmung mit anderen, manchmal in Abstimmung mit sich selber zu gehen, oder?
Andrea: Genau, richtig gut zusammengefasst. Es geht ja wirklich immer auch selber zu schauen, wo befinde ich mich gerade. Also erst mal mit Bewusstheit auf den aktuellen Standpunkt auch zu schauen, wo stehe ich gerade in meinen Lebensbereichen, im Privaten, im Geschäftlichen, in den Hobbys, die ich vielleicht ausübe. Und dann spannend auch dazu ist, in welcher Lebensphase befinde ich mich gerade. Denn auch je nachdem, wie alt ich gerade bin, ändern sich auch die Fragen. Also wo es vielleicht Mitte 30 noch darum geht, auch die berufliche Wahl zu treffen, vielleicht Familiengründung. Geht es dann auch mit in der Lebensmitte Mitte 40 oder auch Ende 40 auch darum, einfach nochmal zu schauen, ja vielleicht auch schon zurückzuschauen auf etwas, was war gut in meinem Leben, was war stimmig und was möchte ich vielleicht auch schon loslassen? Genau.
Gretel: Und wo befinden sich dann meistens die Kunden und Kundinnen, mit denen du arbeitest? In welcher Lebensphase kann man das so sagen? Oder gibt es dann irgendeinen Bruch? Oder was bewegt Sie dazu, mal näher hin zu gucken und zu schauen, wo Sie gerne wachsen oder sich selbst begegnen möchten?
Andrea: Ja, Also die Frage trifft es richtig auf den Punkt. Die meisten Menschen, die zu mir finden, befinden sich tatsächlich so in ihrer Lebensmitte. Das ist häufig so Anfang 40 oder auch Ende 40. In dem Bereich tut sich nochmal ganz viel. Und die spüren häufig, das ist eher so ein Gefühl auch, so irgendwas ist nicht mehr ganz stimmig, irgendwas passt nicht mehr oder bestimmte Dinge wiederfahren mir immer wieder. Ich habe auch keine Möglichkeit oder keine Tools, wie ich damit genau umgehen soll. Oder Sie spüren einfach Sachen, Probleme in einer anderen Art und Weise, die vielleicht noch nicht aufgelöst sind, und haben so dieses Verlangen auch danach, sich damit jetzt zu beschäftigen. Weil sie eben auch spüren, ja, ich möchte wirklich für mich jetzt nochmal schauen, was brauche ich jetzt für ein gelingendes Leben und manche sagen auch für die Zeit, die jetzt einfach noch da ist, die möchte ich wirklich kraftvoll auch leben und dann wirklich noch mal hinzuschauen. Ja ich kann mir das voll gut vorstellen, dass das zu so einem Zeitpunkt kommt, wo man, also wenn man Kinder hat, dann hat man ja die letzten Jahre erstmal sehr darum sich gekümmert, dass es diesen Kindern gut geht, hat wahrscheinlich eigene Bedürfnisse erstmal hinten angestellt. Ich kenne das von mir auch so ein bisschen. Und bei mir war das tatsächlich so mit 37, 38, dass ich dann so dachte, so, huu, Bedürfnisse, eigene, ich, was könnte das denn sein, keine Ahnung. Also wie du gesagt hast, man ist so die ersten 20er und 30er Jahre wahrscheinlich sehr damit beschäftigt, irgendwo anzukommen. Und dann ist man gefühlt irgendwo angekommen mit Ende 30, 40 und denkt sich so, okay, war das jetzt? Ist das jetzt der Sinn? Ändert sich noch was? Also solche Fragen spielen da bestimmt auch oft eine Rolle, oder?
Andrea: Ja, total. Es geht eben wirklich darum, dass ich so einen eigenen Sinn nochmal für mich auch kreiere, weil der verändert sich auch im Laufe des Lebens. Und dann einfach für mich nochmal zu hinterfragen, ist es das jetzt eigentlich noch, was ich vielleicht vor einiger Zeit auch mal gewählt habe? Es ist ja auch eine Wahl. Kann man sich manchmal nicht vorstellen, aber ich wähle das ja auch. Dann eben auch wirklich aus dem Standpunkt heraus, wo stehe ich gerade? Das eben wirklich sehr klar auch zu haben und dann eben zu sagen, okay, was, was ist denn jetzt für mich das, was ich einfach spüre, was ich auch leben will, was, was ich noch ins Leben auch bringen will. Viele haben auch den Gedanken, ich spüre, ich möchte auch irgendwas zurückgeben. Ich habe viel ja viel selber auch gegeben im Leben. Das kann sich teilweise auch in der Veränderung des Berufswunsches dann nochmal zeigen, dass ich sage, okay, ich habe jetzt das und das ein Leben lang gemacht und ich merke, aber ich möchte vielleicht eher in eine beraterische Tätigkeit gehen oder nochmal mich anders auszuprobieren und fühlen sich da eben sehr stark auch hingezogen. Und ja, dann ist eben auch so diese Begleitung so wichtig, einfach auch zu schauen, okay, was brauche ich da auch auf diesem Weg auch? Und vielfach kommt dann natürlich auch, kommen auch Ängste auf, zu sagen, kann ich das schaffen? Ist das jetzt überhaupt mein Weg? Und was ist überhaupt mein Weg? Vielleicht auch erst mal diese Frage noch, weil manchmal ist der auch noch nicht ganz klar. Und dann wirklich auch zu gucken, was sind meine eigenen Werte, die ich leben möchte? Haben die sich verändert? Für viele auch wichtig, einfach so die eigenen Stärken auch wieder zu kennen. Mit was gehe ich jetzt los? Und auch natürlich die eigenen Bedürfnisse, weil das ist auch wichtig im Privaten, wie auch im Beruflichen, dass ich das gut kenne, weil wir haben alle unzählige Rollen am Tag eben auch, in denen wir leben. Und wenn da so eine Klarheit auch da ist, das gibt auch so eine Zufriedenheit und ja, genau, das trifft das ganz gut.
Gretel: Jetzt braucht es ja echt Mut um diese ganzen Veränderungen zu machen. Also ich meine ich kenne deine Geschichte relativ gut und ich weiß ja auch, dass du da mutige und große Entscheidungen getroffen hast. Du bist Mutter geworden, dann stellte sich die Frage mit der Anstellung, dann hast du dich selbstständig gemacht und so weiter. Das sind ja alles sehr, sehr mutige und große Schritte. Wie hast du das geschafft? Also wie hast du das geschafft? Weil ich kann mir vorstellen, dass ja viele dieser Sachen weiß man vielleicht, dass man, dass irgendwas nicht mehr gut ist, dass irgendwas nicht mehr rund ist, dass man sich zu irgendwas neuem vielleicht berufen oder gerufen fühlt. Und ich finde, dass es dann immer noch ein anderer Schritt, diese Schritte auch wirklich zu gehen und das wirklich zu machen. Vielleicht auch wenn das Umfeld, das weiß ich jetzt nicht, wie das bei dir war, aber auch wenn das Umfeld, das vielleicht nicht so versteht oder wenn man selber noch gar nicht so ganz sicher ist, ist das jetzt, ist es das nicht? Wo hast du diesen Mut gefunden, diese Schritte zu machen und was kannst du vielleicht auch den Hörern und Hörerinnen hier mitgeben, die vielleicht vor einer großen Entscheidung stehen?
Andrea: Also bei mir war das tatsächlich so, wie ich es eben auch beschrieben habe. Es war am Anfang eher aus so einem Gefühl in mir, wo ich gespürt habe, irgendwas verändert sich gerade und dass ich spüre, da ist noch mehr irgendwie für mich auch zu tun, als ich bisher jetzt auch gemacht habe. Ich habe immer sehr gerne in den Tätigkeiten gearbeitet, die ich gemacht habe. Hab auch immer mit vielen Menschen zusammen gearbeitet. Hab auch von Anfang an beraterische Tätigkeiten, auch Coaching-Tätigkeiten übernommen. Und dann habe ich irgendwann gespürt, auch war tatsächlich auch in einer Begleitung auch einer jungen Frau, wo ich auch damals gecoacht habe, dass gesagt, das was ich eben jetzt ja hier auch diese Begleitung, die ich jetzt mit ihr auch ja mache und die Fragen, die bei ihr auch auftauchen, da habe ich gesagt, das ist so das, was ich ja in meinem Leben auch machen möchte. Und dann war erst mal so im Grunde diese Idee eigentlich da. Und ich habe dann auch eine mehrjährige Weiterbildung gemacht zum Coach, damals auch noch mit dem Ansatz ja als Führungskraft erfolgreich zu sein. Das hat sich dann immer mehr in den Bereich Coaching, Mentoring dann entwickelt. Und ich muss sagen, dass ich tatsächlich jeden einzelnen Schritt dann auch gegangen bin. Also ich hatte, es waren natürlich auch Ängste da und zu überlegen, mache ich jetzt das Richtige. Und ich bin dann wirklich mutig jeden einzelnen Step dann gegangen. Und ja, kann das auch nur jedem raten, vielleicht auch mit einer Begleitung zu sagen, ja wo stehe ich jetzt gerade, was ist auch meine Vision, weil die hatte ich ja dann schon in mir und dann eben auch zu überlegen, ok was sind jetzt die einzelnen Schritte dahin und sich dann auch darüber klar zu werden, dass ich diese Schritte wahrscheinlich nicht in einem Monat gehen werde, sondern dass es eben auch eine gewisse Zeit ist und dass das auch ein Prozess ist, also ein Prozess der Veränderung, weil ich habe mir ja auch vorgestellt, ja ein eigenes Business zu führen und ja auch als Expertin für meinen Bereich tätig zu sein. Und ja, da durfte ich auf dem Weg dorthin auch erst mal zu dieser Person auch werden und diese mutigen Entscheidungen auch wirklich treffen. Und ich kann jedem hier sagen, es war nicht immer leicht. Da fließt auch mal die ein oder andere Träne, einfach weil es mir genauso geht wie allen anderen vielleicht auch. Ich sehe den nächsten Schritt, vielleicht nur den nächsten Schritt, aber den übernächsten sehe ich noch gar nicht und schon gar nicht sehe ich den ganzen Weg, den ich gehe mit. Ich habe so ein Ziel für mich definiert und darf dann wirklich so Schritt für Schritt die eigenen Schritte dann gehen. Und was aber so wirklich kraftvoll ist, ist dann, wenn ich einen Schritt gehe, das ist schon fast magisch, tut sich der nächste Schritt auch auf und dann kann ich wählen und was möchte ich jetzt gerne? Es war bei mir jedes Mal so, einfach dann in der Präsenz auch genau hinschauen, okay, jetzt habe ich den Schritt gemacht, ah, jetzt ist das dran oder eben das. Und dann die nächsten Schritte auch wirklich zu gehen. Ich hatte auch Begleitung, ich habe auch mit Coaches zusammengearbeitet und das hat mir sehr geholfen, um da auch für mich dann die Schritte auch zu gehen, die es dann in dem Moment auch gerade brauchte. Aber das kann ich wirklich sagen, also den Schritt auch zu gehen, wenn ich etwas in mir spüre, was ich auch so in die Welt bringen möchte. Ja, und das Vertrauen zu haben, dass sich der Weg auch zeigt, wenn ich Schritt für Schritt gehe. Also die Erfahrung habe ich gemacht.
Gretel: Ja, absolut. Also ich bin ja in der schönen Position, dich ein bisschen begleiten zu dürfen auf dem Weg deines Business aufbaust. Und ich finde es einfach richtig stark, wie du wirklich immer innehältst, in regelmäßigen Abständen, mal geplant, mal nicht geplant, wenn Sachen sehr, sehr gut laufen oder wenn was nicht so läuft, wie du dir das vielleicht denkst und dann reflektierst du da und bist in der Situation und dann machst du den nächsten Schritt und überlegst, okay von hier aus, wo kann es jetzt hingehen und dann entscheidest du dich wieder sehr bewusst dafür und ich glaube oder ich kann mir gut vorstellen, dass du das genau auch so in deiner Arbeit mit deinen Kunden und Kundinnen machst, denen genau das zu zeigen, weil es geht ja gar nicht darum, den ganzen nächsten Weg zu haben. Da kann sich ja immer noch was verändern, sondern es geht ja gerade drum zu schauen, okay, wer bin ich jetzt, wenn ich den nächsten Schritt gemacht habe und was fühlt sich dann richtig an? Und wenn ich dann wieder den nächsten gemacht habe, was fühlt sich dann richtig an? Und das kann sich ja along the way auch einfach verändern.
Andrea: Genau, richtig. Und das ist ja eben auch dieser Weg. Wirklich, wer werde ich auch auf diesem Weg? Natürlich schauen wir am Anfang ganz genau, was ist so jetzt der Status quo auch und wo möchte ich auch hin? Aber der Weg eben ist ja individuell. Das ist ja auch, was ich in meiner Arbeit schätze, weil jeder Mensch kommt auch mit seinen individuellen Bedürfnissen, mit seinem eigenen geworden sein und überlegt dann eben, okay, wie möchte ich das und das erreichen? Jeder macht das auch auf seine eigene individuelle Art und Weise. Und es gibt natürlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, das auch zu begleiten und das eben auch in der Arbeit dann herauszufinden. Was ist jetzt genau das, was für meinen Kunden, für meine Kundin auch stimmig ist und da dann eben ja im Vertrauen auch die einzelnen Schritte dann zu gehen. Ja.
Gretel: Jetzt hast du schon so Worte genutzt wie die Vision, du bist Umsetzerin, aber du bist auch Visionärin. Es geht darum Vertrauen zu haben, den eigenen Weg zu gehen und so weiter. Es geht um Reflektieren. Bei dir spielt ja neben der Transaktionsanalyse, die du so als festes Werkzeug auch hast und Wertearbeit und solche Themen auch ein gewisser Grad an Spiritualität eine Rolle. Kannst du festmachen, wie es dazu kam und kannst du ein bisschen besser oder ein bisschen klarer noch definieren, welche Rolle das in deiner Arbeit spielt, auch mit deinen Kunden und Kundinnen?
Andrea: Genau, ich habe gespürt, als ich so ein, als ich komme schon auch aus einer Männerwelt, wenn ich jetzt viel in Führungspositionen auch unterwegs war. Und ich schätze die Arbeit total, gerade auch mit den Tools und mit den Möglichkeiten habe, dieses Handwerkszeug auch zu haben, mit meinen Kundinnen und Kunden zu arbeiten. Und gleichzeitig habe ich gespürt, dass ich auch als Umsetzerin, aber auch so eine Lust habe, auch diese Vision mit reinzunehmen, dieses auf dem Weg dahin, wie mache ich das? Natürlich gehören die Schritte dazu und auch die Umsetzung. Ohne das geht es nicht. Und gleichzeitig habe ich gespürt, wie kraftvoll es auch ist, sich einfach mal, einfach ist immer leicht gesagt, habe ich uns hier eben verwendet das Wort, sich noch mal vielleicht auf was Neues noch mal einzulassen, sich neu noch mal zu begegnen auf diesem Weg zur Erfüllung auch der eigenen Vision. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass ich mich auch nochmal für neue Tools öffne. Ich arbeite eben auch damit, einfach mal in die Stille zu gehen. Ich arbeite ja auch damit, dass ich mit meinen Kunden tatsächlich aufs Segelboot auch gehe. Wir nehmen das Steuer des Lebens in die Hand. Jeder Mensch lernt auch unterschiedlich. Vielfach ist es über Hören oder auch das gesprochene Wort oder dass ich mir auch was ansehe. Aber auch dieses wirkliche, ja, kraftvolle irgendwas im Tun, heraus aus der aktuellen Situation, dann wirklich ins Tun zu kommen und zu spüren, was das Leben noch für mich bereithält. Das habe ich eben auch auf dem Boot gelernt. Und da ist eben so eine Prise Spiritualität hat mir da immer geholfen, ja, das Ganze noch runder zu machen, noch kraftvoller zu machen, vielleicht auch mit einer Meditation zu arbeiten. Genau, das hat das für mich so richtig rund gemacht, als ich irgendwann auch gesagt habe, ich lasse diesen Anteil einfach auch noch zu und binde den in meiner Arbeit mit ein.
Gretel: Und jetzt hast du es ja schon mehrfach erwähnt uns verbindet das Element Wasser, nur dass ich mich schwimmenderweise darin fortbewege und du auf einem Segelboot. Und dein oder dein Coaching hat ja auch den Übertitel Sail and Coach. Du hast viele Analogien zum Segeln gebracht. Warum ist das für dich ja nochmal so ein Tool, dieses Segeln? Du nutzt es ja nicht nur als Übersetzung, du nutzt ja nicht nur die Bilder daraus, sondern mit einigen deiner Kunden und Kundinnen gehst du ja tatsächlich auch aufs Segelboot. Hol uns doch da nochmal ab, wie funktioniert diese Arbeit mit dem Segelboot zusammen oder mit dem Segeln und wie bist du dazu gekommen? Nimm uns mal mit in deine Welt.
Andrea: Ja, total gerne. Ja, ich habe mal festgestellt, so in einer Rückschau, dass ich vor über zehn Jahren, das ist jetzt schon her, da habe ich auch mit dem Segeln angefangen und habe dann auch kurz darauf mit der Coaching-Weiterbildung angefangen. Und da kam irgendwie so das wirklich zusammen. Und da habe ich damals schon gespürt, wie viele Analogien es da auch gibt, irgendwie so den Sturm des Lebens passieren zu lassen oder auch wirklich das Steuer des Lebens wieder in die Hand zu nehmen. Ich habe da so viele kraftvolle Momente auch erlebt und da kam für mich dann irgendwann der Punkt, dass das gehört für mich in meiner Arbeit, das gehört einfach für mich mit dazu. Ich habe dann damals auch Menschen getroffen, die das in so einer ähnlichen Art und Weise schon gemacht haben. Habe ich mit denen nochmal ausgetauscht und fand dieses Tool so kraftvoll. Es ist ja gar kein Tool, es ist ja eine Leidenschaft, eine Lebenseinstellung, dass ich gesagt habe, das möchte ich gerne mit meiner Arbeit auch verbinden. Und es ist wirklich so, ich habe da noch so ein Bild im Kopf von einer Freundin von mir, die auch mit dabei war, die erst nicht den Mut hat, hat gesagt, ich möchte eigentlich nicht das Steuer übernehmen und die dann aber gesagt hat, ich vertraue euch und einfach dem, was hier gerade passiert und der Situation. Und ich weiß es noch ganz genau, ich sehe es auch noch so von meinem inneren Auge, wie sie das Boot dann auch geführt hat, hat dann das Steuer übernommen. Das war so ein magischer Moment in dem Turn auch. Und da war für mich klar, das möchte ich gerne mit reinnehmen. Da möchte ich mir gerne meinen Kunden die Möglichkeit auch bieten auf ihrem Weg der Transformation. Da binden wir natürlich dann auch noch viele Tools mit ein, aber dann wirklich auf dem Boot auch das, was ich so mental auch lerne mit mit reinzunehmen. Also diese Klarheit. Wenn auf dem Boot bestimmte Dinge nicht klar sind, ich sage jetzt einfach mal wie bestimmte Leinen, dann kann das schwierig werden in einem Manöver. Oder wenn ich eben nicht weiß, was zu tun ist, oder wenn ich tatsächlich dann auch in dem Moment das Steuer in der Hand habe, gebe ich auch die Kommandos. Das ist, das ist wirklich richtig kraftvoll oder auch die Präsenz an Bord. Einfach zu wissen, okay, in dem Moment, ich schaue jetzt, was ist jetzt gerade zu tun? Und ich kann mich nicht mit 5.000 anderen Dingen beschäftigen. Und das ist das auch, was die Menschen, wenn ich eben auch mit Menschen an Bord bin, erleben so diese totale Präsenz, dieses, ich war total raus, ich war da jetzt total in dem Moment irgendwie, ich konnte dann gar nichts anderes denken, weil ich hatte dies oder jenes dann gerade zu tun und es war wirklich so einfach im hier und jetzt sein, in der Präsenz sein, in dem Moment sein, was ist jetzt gerade zu tun und nicht noch die ganz vielen anderen Dinge und auch vielleicht das nächste Manöver zu planen. Das ist ja, was mache ich jetzt als nächstes oder auch zu die Navigation zu sagen, wo will ich denn überhaupt am Ende des Tages sein? Und das trifft es einfach so gut, was ich auch im Coaching mit meinen Kunden mache. Und diejenigen, die eben diese Erfahrung haben wollen, da starten wir dann auf dem Boot auch durch. Und das ist magisch.
Gretel: Ich finde das auch so cool, weil als du es gerade gesagt hast, wo möchte ich am Ende des Tages auch sein, gerade beim Segeln spielen ja dann auch äußere Einflüsse, wie das Wetter, der Wind und so eine Rolle. Das heißt, es ist einfach eine super schöne Analogie.
Andrea: Im echten Leben.
Gretel: Genau, im echten Leben, weil es ja beim Coaching oder bei unserer Weiterentwicklung nicht bedeutet, dass wir uns jetzt weiterentwickeln und das machen wir in einem luftleeren Raum, sondern Wir verändern uns, wir bekommen Feedback von außen, wir bekommen vielleicht Gegenwind. Das finden vielleicht einige nicht so toll, in welche Richtung wir uns entwickeln. Und deswegen finde ich das Bild einerseits so schön und finde es auch so cool, dass du ja einerseits online mit deinen Kundenkundinnen arbeitest oder auch vor Ort und dann aber auch diese wirklich echte Segelkomponente mit einbinden, dass für die, die das wollen, ist mega cool.
Andrea: Das finde ich auch.
Gretel: Was ich auch noch mal schön finde, du hast von dieser Coaching-Magie letztlich gerade geredet, wo du gesagt hast, okay, diese Frau, diese Freundin, die hat sich erst nicht getraut und dann aber durch das richtige Setting, durch die richtigen Menschen drum herum, durch das richtige Equipment vielleicht, hatte sie dann doch den Mut und hat diese nächsten Schritte getan. Ich finde, dass es, ja, zeigt halt auch nochmal, was Coaching kann, oder? Weil viele, habe ich das Gefühl, wissen noch gar nicht so richtig, was Coaching wirklich ist, wie Coaching funktioniert. Was ist es für dich? Wie darf ich mir die Arbeit mit dir vorstellen? Wie funktioniert das abseits vom Segelboot?
Andrea: Ja, also erstmal kann ich sagen, so wie du es beschrieben hast, das ist wirklich so dieses Kraftvolle, auch diese Magie. Und es ist wirklich auch eine gemeinsame Arbeit, ein sich aufeinander einschwingen, ein sich aufeinander einlassen und wirklich auch den, ja jetzt das Vertrauen in sich auch zu haben und den Mut zu haben, für sich jetzt auch loszugehen. Weil was ich eben auch gesagt habe, vielfach spüren ja die Menschen auch, die in meinen Räumen dann sind, irgendwas ist nicht mehr stimmig, irgendwas passt nicht mehr und ich möchte jetzt für mich auch losgehen, auf mich auch schauen, was blockiert mich vielleicht auch noch, warum begegne mir bestimmte Sachen auch immer wieder und warum habe ich noch nicht diese Umsetzerkraft, die ich mir vielleicht auch wünsche im Alltag, dass ich wirklich sage, ich gehe jetzt mit meinen Themen auch los? Da fand ich eben auch ganz wichtig, das Umfeld nochmal mit anzusprechen. Das hast du eben gemacht. Vielfach ist auch so dieses, was denken denn die anderen, wenn ich jetzt für mich dann losgehe? Das ist so eine Komponente. Und da wirklich dann bei sich zu bleiben und dann wirklich zu sagen, ich gehe jetzt meinen eigenen Weg. Also die Kraft, die ich auch haben möchte in meinem Leben, die liegt in mir und die entwickle ich jetzt aus dem Innen heraus, einfach das auch ja dann im Außen leben zu können. Das ist die Begleitung auch und das zweite ist natürlich auch jeden einzelnen Schritt auch wirklich zu gehen, also auch in die Umsetzung zu gehen. Tatsächlich nur eine Begleitung in Anspruch zu nehmen, ist das eine. Aber wirklich auch zu schauen, okay, wie setze ich das jetzt für mich um, welche Schritte sind eben zu gehen. Ich habe das ja selber auch gemacht. In meiner Transformation auch von der Angestellten oder auch von der Führungskraft hin zum Unternehmertum, da einfach wirklich jeden einzelnen Schritt auch zu gehen und da auch zu schauen, was begegnet mir aber auch auf diesem Weg und das macht ja Coaching auch, also wirklich zu schauen, ja was passiert mit mir da auch in dem Prozess? Wo möchte ich noch mal hingucken? Was möchte ich reflektieren? Was taucht immer wieder auf? Was darf aufgelöst werden? Und das ist eben so diese gemeinsame Reise.
Gretel: Und jetzt hast du ja gerade schon gesagt, deine Kunden und Kundinnen gehen mit ihren Themen los oder für ihre Themen los. Kannst du uns noch mal ein paar konkrete Beispiele geben, weil ich finde, gerade im Coaching, gerade in der Begleitung, da gibt es ja immer von bis und das ist relativ abstrakt. Aber mit was für konkreten Themen kommen deine Kunden zu dir?
Andrea: Das ist tatsächlich ganz unterschiedlich und es ist auch so, dass es häufig auch ein Thema gibt, mit dem die Kunden, Kundinnen und Kunden zu mir kommen und gleichzeitig zeigt sich dann noch ein anderes Thema oder auch noch ein bis zwei weitere Themen, die wir dann auch noch, die sich auch noch als sehr, sehr wichtig erweisen, die wir auch mitbearbeiten, weil ich mit meinen Kunden auch über einen längeren Zeitraum zusammen arbeite. Das sind meistens auch fünf Monate, um da auch die Transformation dann zu begleiten. Das können Themen sein aus dem privaten Bereich. Ich weiß nicht genau, was ist jetzt das, was ich in der Zukunft noch machen möchte. Dieses, ich weiß nicht so richtig, was ist jetzt das, was ich tun möchte, meine Vision. Das kann sein, ich habe einen Jobwechsel vor mir. Ist es überhaupt das Richtige? Es können auch Themen sein im Führungsalltag, Konfliktsituationen, die immer wieder auftauchen. Das sind so einige Themen, auch aus dem privaten Bereich sind es auch immer mal wieder Themen, die dann vielleicht auch Konflikte mit dem Partner und da zeigt sich dann eben so ein Spektrum auch an Themen. Ja.
Gretel: Und jetzt habe ich immer noch so das Gefühl, dass Menschen, viele Menschen noch gar nicht so gewohnt sind, sich helfen zu lassen. Also das ist irgendwie oft, ich glaube in unserer Generation passiert da so ein Wandel, aber dass es schon immer noch so ist, ich muss damit alleine klarkommen, das kann ja nicht sein, dass ich da Hilfe brauche. Es ist ja nur mein ganz normales Leben. Boah, ist das jetzt hier Midlife-Crisis oder was ist das eigentlich? Was sagst du diesen Menschen, die denken, sie müssten das alles alleine schaffen?
Andrea: Nein, du musst es nicht alleine schaffen. Genau, das ist häufig auch noch so ein Gedanke, der bei dem einen oder anderen dann mit dabei ist, oder kann ich mir jetzt überhaupt Hilfe holen, oder ist das überhaupt das Richtige, oder darf ich das überhaupt? Und ja, ich habe es selber auch gemacht und ich kann selber aus eigener Erfahrung auch sagen, wie kraftvoll das auch ist und eben auch diese Klarheit auf diesem Weg auch zu entwickeln und auch diese Schnelligkeit, das was auch vielen wichtig ist einfach zu sagen, ich habe jetzt irgendwie ein Gefühl, ich möchte da jetzt aber nicht so so so lange drin bleiben, sondern ich möchte auch für mich Lösungen kreieren. Natürlich braucht das seine Zeit, das geht nicht von heute auf morgen. Aber wirklich dann loszugehen und zu sagen, ich erlaube mir diese Hilfe, diese Begleitung, einfach auch schneller an mein Ziel zu kommen, nicht so lange an dem Standpunkt zu bleiben, an dem ich jetzt gerade bin.
Gretel: Ja, absolut. Ich finde, das war ein sehr, sehr schönes Schlusswort. Andrea, ich danke dir so sehr für deine Einblicke in deine Arbeit, in dein Wirken, in deinen Weg. Ich kann euch da draußen wirklich nur empfehlen, mal bei der Andrea vorbei zu schauen, auf ihrem Instagram-Profil oder auf den anderen Links, die relevant sind, das verlinken wir euch alles hier drunter. Vielleicht einfach mal mit ihr zu schnacken, wenn ihr gerade vor einer Herausforderung steht oder euch fragt, boah, war's das jetzt? Ist das jetzt hier mein Leben? Kommt da gar nichts mehr? Also von kleineren Krisen bis großer Lebenssinnfrage bin ich mir sicher, dass Andrea euch helfen kann. Liebe Andrea, vielen vielen Dank für dieses Gespräch.
Andrea: Ja, vielen Dank liebe Gretel, dass ich hier sein durfte.
Gretel: Euch noch eine schöne Woche und ja, bis zur nächsten Folge Moin um Neun.
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