#131 Babylon—große, große Kinoliebe
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2023 wird das Jahr der Kinofilme. Endlich komplett ohne Corona-Beschränkungen in einem Raum mit vielen Fremden zu sitzen scheint wieder komplett zur Normalität geworden sein. Zum Glück! Viele Filme stehen dieses Jahr auf dem Programm und wir freuen uns sehr auf alles, was uns alles unter die Augen kommt.
Los geht es mit einem Film der nicht passender sein könnte. Babylon. Ein Film der die Geschichte seiner Kunst und dessen Umbrüche feiert. Margot Robbie spielt Nellie, eine junge, schöne, wilde Frau, die sich selbst als Star sieht und ganz Hollywood ebenfalls davon überzeugen will. Es sind die 20er, der Stummfilm ist auf seinem Zenit und die Filmbranche ist ein raues, ungestümes Pflaster. Es ist dreckig, es ist laut, es ist voller Möglichkeiten. Manny (Diego Calva, eine der großartigen Casting-Entscheidungen für diesem Film) ist ebenfalls noch grün hinter den Ohren als er Nellie das erste mal auf einer ausufernden Party begegnet. Auch er hat einen Traum, auch er will zum Film, egal wie. Die Beziehung der beiden ist der rote Faden in diesem Film den man dringend braucht, denn es ist verdammt viel los. Die 20er sind für ihren Glamour bekannt, für das aufstrebende Hollywood, was eine Form von Kultur für die breite Masse von Publikum eröffnet, weit weg von den überkandiedelten Bühnen der Welt. Der Stummfilm erreicht seinen Zenit und verpufft, als der Ton zum Bild hinzugefügt wird. Eine Revolution setzt ein und reißt alles mit sich, was man vorher kannte. Große, unübersichtliche Filmsets werden ersetzt durch abgeschlossene Räume mit unausgereifter Technik um zu versuchen, jedes Geräusch was nicht geplant ist zu vermeiden. Karrieren zerbrechen und neue beginnen. Doch am Ende ist das einzige, was vermeindlich zählt, die Liebe die das Publikum seinen Schauspiel-Helden entgegen bringt. Oder?
Damien Chazelle ist ein Meister seines Handwerks und versteht es offensichtlich auch für eine große, 78 Millionen Dollar Produktion die richtigen Leute an Board zu ziehen. Das Bild ist gigantisch, der Ton berauschend, die Choreografien elektrisierend. Der grobe Bruch zwischen absoluter Ekstase und dem, was Ruhm und Erfolg mit Menschen anstellen können ist sind besonders deutlich herausgearbeitet. Und romantisiert natürlich dennoch auf seine eigene Art das, worüber er selbst am liebsten erzählt: Filme machen.
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