Reihe: Jesus Glauben - Folge 7/15 - Geheime Evangelien, Gnosis und was wir von den Apokryphen lernen können
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Apokryph kommt – wenig überraschend – aus dem Griechischen und heisst so viel wie „verborgen“. Es geht also um Schriften, die entweder vorgeben verborgene, geheime Informationen zu enthalten, oder deren Entstehungsgeschichte obskur und in diesem Sinne verborgen ist. Aber so obskur sind die Apokrpyhen heute gar nicht mehr. Denn in den vergangenen Jahren gab es kaum ein Weihnachts- oder Osterfest an dem die Medien uns nicht sensationslüstern einen „neuen“, einen „wahren“, einen radikal anderen Jesus verkauft hätten. Und wo hatten sie diesen gefunden? In den Apokryphen: dem Thomasevangelium, dem Judasevangelium, dem Petrusevangelium. Großartige Enthüllungen, die von einer machtbesessenen Kirche unterdrückt worden sind? Historisch richtig ist hingegen, dass wir lange von der Existenz vieler dieser Schriften überhaupt nur durch kirchliche Autoren gewusst haben. Sie zitierten diese Texte und argumentierten gegen sie, weil sie diese als späte, nicht authentische Erfindungen ablehnten oder eine Vermischung mit anderen Einflüssen sahen. Von manchen, dieser vormals nur unvollständig bekannten Schriften, hat man in der Zwischenzeit nun auch Fragmente oder sogar weitgehend vollständige Kopien gefunden.
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