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60 Minuten mit: Bettina Nolting von der MENTOR.I Stiftung - Teil 2
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Im zweiten Teil mit Bettina Nolting von der MENTOR.I Stiftung in Detmold, stellen wir viele große Fragen, die Du Dir im Leben ruhig mal stellen darfst. Die Du aber nicht alle beantworten kannst. Außer natürlich mit der Antwort „42„! 😉 Sie zu stellen, lohnt sich trotzdem. Wir sprechen unter anderem darüber, wie stark oder ausgeprägt ein Interesse oder eine Fähigkeit sein sollte, damit es sich lohnt, dass Du Dich auf einen eventuell doch recht langen und mitunter mühsamen beruflichen Weg machst. Dabei gucken wir uns auch den Preis an, den Du bezahlst, wenn Du komplett auf das eine, große Talent setzt. Und beantworten sogar die Frage, ob jeder etwas in sich trägt, worauf er so richtig Bock hat! (Falls Du bei Dir selbst daran zweifeln solltest …) Sei gespannt, auf einen philosophischen Jobsucher-Podcast, der Dir die Sinnfrage stellt!
Was tun, wenn ich das eine, große Ding im Leben nicht habe?
Als ich mich 2004 selbst auf dem Weg gemacht habe, hatte ich drei mühsam herausgearbeitete Interessen, die ich mir der Reihe nach unter beruflichen Gesichtspunkten angeguckt habe. Jedes einzelne Thema erschien mir schön, aber leider auch unrealistisch. Kabarett und Comedy war Interesse Nummer 1. Da kann ich Comedy-Star werden. Das wird eh nichts. Platz 2 ging an „Fremde Kulturen“. Da war gar nicht klar, was sich ganz konkret hinter diesem Oberbegriff verbirgt. Das musste ich erstmal scharf stellen. Blieb noch „Fliegerei“ (Luftfahrt). Irgendwie unpassend, wenn ich gerne in Ostwestfalen bleiben und nicht ständig reisen möchte. Wie soll das gehen?!? Außerdem hatte ich keinen Flugschein. Trotzdem ist es zu meiner eigenen Überraschung im ersten Schritt das Thema Luftfahrt geworden.
Vorstellen, konnte ich mir das vorher nicht. Darauf kommt es im Grunde auch nicht an. Wichtiger ist, dass Du den Anstoss bekommst, überhaupt erstmal los zu gehen. Doch was ist, wenn Du weder ein (wackeliges) Interesse noch eine besondere Fähigkeit hast, die Dir diesen Anstoss gibt? Wenn Du Dir nicht so wirklich was Neues vorstellen kann? Darauf hat Bettina Nolting eine sehr schöne Antwort, die ich aus tiefstem Herzen unterstützen kann: „Dann läufst Du trotzdem!“ Denn der Weg entsteht beim Gehen. Auch wenn das vielleicht nur ein Kalenderspruch ist, kann ich Dir als „Kalenderspruch-Skeptiker“ bestätigen: Der stimmt wirklich! 🙂
Sinnfrage ist der Startpunkt von Veränderungsprozessen
Doch wer darf sich überhaupt auf den Weg und die Suche nach Sinn und Erfüllung machen? Oder: Wer kann es sich leisten, die „großen Fragen“ zu stellen? Ist das was für die oberen Zehntausend? Die händeringend gesuchten Fachkräfte aus IT-Berufen, Ingenieure und vielleicht noch Altenpfleger? Oder ist es ein Privileg der Generationen Y und Z, die sich das herausnehmen können, weil sie den Fachkräftemangel im Rücken haben? Bettina Nolting findet, dass sich die Bewegung, die da gerade in Gang kommt, auf keinen Fall nur auf Wenige bezieht. Das jeder sich die Sinnfrage stellen darf und auch sollte: „Sie ist oft der Startpunkt von Veränderungsprozessen.“
Wie lang ist der Weg?
Ich werde übrigens öfter mal gefragt, wie lange es denn dauert, bis ich ankomme. Ich sage es mal so: Vom fiesen Job direkt in den Traumjob zu wechseln, halte ich grundsätzlich für möglich. Wahrscheinlicher finde ich, dass man nach und nach immer mehr positive Bausteine in das berufliche und private Leben packt. Irgendwann kommst Du dann an eine Art „Break-even-Point„. Ab da fährst Du ins Plus. Wobei es zwischendurch immer wieder Perioden gibt, in denen es abwärts geht. (Mein Bild dazu ist ein Donkey Kong, der Fässer schmeißt.) Gut ist, wenn die „Abwärtsschlenker“ nicht mehr unter den tiefen Startpunkt fallen und es unterm Strich ansteigt.
In den Tälern, werden übrigens die Siegertypen geboren. Denn da zeigt sich, ob Du aus den gemachten Erfahrungen und Deinen Fehlern lernst. 😉 Wie schnell Du an den Break-even Point kommst, hängt davon ab, wie aktiv Du bist und wem Du unterwegs so begegnest. Enden wird Dein Weg der persönlichen Weiterentwicklung hoffentlich erst auf dem Friedhof. 😉
Karriereverlauf: Täler sind ganz normal. Dort werden werden die Siegertypen gebohren, die aus ihren Fehlern lernen und weiter machen.
Das unterwegs sein solltest Du trotz des ein oder anderen Tals im Großen und Ganzen genießen. Damit Dir das gelingt, muss der Rahmen / das Spielfeld passen. Darum kümmern wir uns in der Karriereberatung. 😉 Wenn Du gerne „spielst“, dann bist Du auch nicht traurig, wenn sich (so wie bei mir) ein richtiger Kracher erst nach zehn Jahren zeigt. Vorher war die Zeit dann einfach noch nicht reif. Auch darüber sprechen wir im Podcast.
Fröhliche Mitarbeiter sind Arbeitgebern suspekt
Möglichst bald bist Du dann privat wie auch beruflich ein fröhlicher Mensch. Das ist gut. Aber auch schlecht. Denn laut einer Studie von Andrea Derler sind fröhliche Mitarbeiter ein rotes Tuch für Arbeitgeber!
Hier kommen die schlechtesten fünf Eigenschaften eines Mitarbeiters:
- Fröhlich
- Selbstbewusst
- Weicht vom Trend ab
- Schwer beeinflussbar
- Selbstlos
Und hier die besten fünf Eigenschaften eines Mitarbeiters:
- Verlässlich
- Produktiv
- Loyal
- Begeistert
- Fleissig
Mal im Ernst: Das ist doch völliger Wahnsinn, oder? Und genau so läuft es in den klassischen Bewerbungsprozessen. Deswegen sage ich: Finger weg, von der Bewerbung!!! Und ich freue ich mich, dass die MENTOR.I Stiftung aus Detmold sich dafür einsetzt, nicht mehr auf stromlinienförmig funktionierende Mitarbeiter zu setzen. Stattdessen sollen es bewusste, selbstbestimmte Menschen sein. Für das Engagement in den Bereichen Orientierung, Bildung und Führung gibt es bei der Stiftung den für mein Empfinden so gar nicht philosophischen Ausdruck „Stärkung des Humanvermögens„. Hauptsache, das Ergebnis stimmt. 😉
Der versprochene Link zu Brand Eins
Natürlich fragen wir uns auch, ob das denn guten gehen kann, mit lauter Querulanten. Und vergleichen bei der Gelegenheit die Teams in Unternehmen, mit einem Orchester. Mit der Idee waren wir nicht die ersten. Das hat eine Redakteurin von Brand Eins auch schon gemacht. Hier ist der versprochene Link, zu dem Artikel von Lisa Goldmann. Und hier, sozusagen on top, noch mal die gesamte Brand Eins Ausgabe „Schwerpunkt Personal“, die ich sehr empfehlen kann.
Deine Antwort bitte!
Im Podcast stellen wir auch Fragen, die Du beantworten kannst. Will überhaupt jeder Sinn? Will jeder sein Leben aktiv gestalten? Gibt es nicht auch Menschen, die es einfach chillig dahintreiben lassen, anstatt sich „große Fragen“ zu stellen? Das kann ja auch ganz schön sein … Und wie tiefschürfend muss die Antwort auf die Frage nach dem Sinn denn überhaupt ausfallen? Kommst Du mit „42“ klar? 😉 Oder was brauchst Du, um von der Theorie in die Praxis zu kommen und wirklich los zu gehen? An die Chefs unter Euch geht die Frage: Habt Ihr mehr Lust auf kantigere Leute?
Wir sind gespannt auf und freuen uns über Deine Reaktion! Am besten schreibst Du jetzt gleich einen Kommentar. Nicht, dass das am Ende verbleibt … 😉
In diesem Sinne: Heiter weiter!
Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schick mir eine Mail. Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.
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Im zweiten Teil mit Bettina Nolting von der MENTOR.I Stiftung in Detmold, stellen wir viele große Fragen, die Du Dir im Leben ruhig mal stellen darfst. Die Du aber nicht alle beantworten kannst. Außer natürlich mit der Antwort „42„! 😉 Sie zu stellen, lohnt sich trotzdem. Wir sprechen unter anderem darüber, wie stark oder ausgeprägt ein Interesse oder eine Fähigkeit sein sollte, damit es sich lohnt, dass Du Dich auf einen eventuell doch recht langen und mitunter mühsamen beruflichen Weg machst. Dabei gucken wir uns auch den Preis an, den Du bezahlst, wenn Du komplett auf das eine, große Talent setzt. Und beantworten sogar die Frage, ob jeder etwas in sich trägt, worauf er so richtig Bock hat! (Falls Du bei Dir selbst daran zweifeln solltest …) Sei gespannt, auf einen philosophischen Jobsucher-Podcast, der Dir die Sinnfrage stellt!
Was tun, wenn ich das eine, große Ding im Leben nicht habe?
Als ich mich 2004 selbst auf dem Weg gemacht habe, hatte ich drei mühsam herausgearbeitete Interessen, die ich mir der Reihe nach unter beruflichen Gesichtspunkten angeguckt habe. Jedes einzelne Thema erschien mir schön, aber leider auch unrealistisch. Kabarett und Comedy war Interesse Nummer 1. Da kann ich Comedy-Star werden. Das wird eh nichts. Platz 2 ging an „Fremde Kulturen“. Da war gar nicht klar, was sich ganz konkret hinter diesem Oberbegriff verbirgt. Das musste ich erstmal scharf stellen. Blieb noch „Fliegerei“ (Luftfahrt). Irgendwie unpassend, wenn ich gerne in Ostwestfalen bleiben und nicht ständig reisen möchte. Wie soll das gehen?!? Außerdem hatte ich keinen Flugschein. Trotzdem ist es zu meiner eigenen Überraschung im ersten Schritt das Thema Luftfahrt geworden.
Vorstellen, konnte ich mir das vorher nicht. Darauf kommt es im Grunde auch nicht an. Wichtiger ist, dass Du den Anstoss bekommst, überhaupt erstmal los zu gehen. Doch was ist, wenn Du weder ein (wackeliges) Interesse noch eine besondere Fähigkeit hast, die Dir diesen Anstoss gibt? Wenn Du Dir nicht so wirklich was Neues vorstellen kann? Darauf hat Bettina Nolting eine sehr schöne Antwort, die ich aus tiefstem Herzen unterstützen kann: „Dann läufst Du trotzdem!“ Denn der Weg entsteht beim Gehen. Auch wenn das vielleicht nur ein Kalenderspruch ist, kann ich Dir als „Kalenderspruch-Skeptiker“ bestätigen: Der stimmt wirklich! 🙂
Sinnfrage ist der Startpunkt von Veränderungsprozessen
Doch wer darf sich überhaupt auf den Weg und die Suche nach Sinn und Erfüllung machen? Oder: Wer kann es sich leisten, die „großen Fragen“ zu stellen? Ist das was für die oberen Zehntausend? Die händeringend gesuchten Fachkräfte aus IT-Berufen, Ingenieure und vielleicht noch Altenpfleger? Oder ist es ein Privileg der Generationen Y und Z, die sich das herausnehmen können, weil sie den Fachkräftemangel im Rücken haben? Bettina Nolting findet, dass sich die Bewegung, die da gerade in Gang kommt, auf keinen Fall nur auf Wenige bezieht. Das jeder sich die Sinnfrage stellen darf und auch sollte: „Sie ist oft der Startpunkt von Veränderungsprozessen.“
Wie lang ist der Weg?
Ich werde übrigens öfter mal gefragt, wie lange es denn dauert, bis ich ankomme. Ich sage es mal so: Vom fiesen Job direkt in den Traumjob zu wechseln, halte ich grundsätzlich für möglich. Wahrscheinlicher finde ich, dass man nach und nach immer mehr positive Bausteine in das berufliche und private Leben packt. Irgendwann kommst Du dann an eine Art „Break-even-Point„. Ab da fährst Du ins Plus. Wobei es zwischendurch immer wieder Perioden gibt, in denen es abwärts geht. (Mein Bild dazu ist ein Donkey Kong, der Fässer schmeißt.) Gut ist, wenn die „Abwärtsschlenker“ nicht mehr unter den tiefen Startpunkt fallen und es unterm Strich ansteigt.
In den Tälern, werden übrigens die Siegertypen geboren. Denn da zeigt sich, ob Du aus den gemachten Erfahrungen und Deinen Fehlern lernst. 😉 Wie schnell Du an den Break-even Point kommst, hängt davon ab, wie aktiv Du bist und wem Du unterwegs so begegnest. Enden wird Dein Weg der persönlichen Weiterentwicklung hoffentlich erst auf dem Friedhof. 😉
Karriereverlauf: Täler sind ganz normal. Dort werden werden die Siegertypen gebohren, die aus ihren Fehlern lernen und weiter machen.
Das unterwegs sein solltest Du trotz des ein oder anderen Tals im Großen und Ganzen genießen. Damit Dir das gelingt, muss der Rahmen / das Spielfeld passen. Darum kümmern wir uns in der Karriereberatung. 😉 Wenn Du gerne „spielst“, dann bist Du auch nicht traurig, wenn sich (so wie bei mir) ein richtiger Kracher erst nach zehn Jahren zeigt. Vorher war die Zeit dann einfach noch nicht reif. Auch darüber sprechen wir im Podcast.
Fröhliche Mitarbeiter sind Arbeitgebern suspekt
Möglichst bald bist Du dann privat wie auch beruflich ein fröhlicher Mensch. Das ist gut. Aber auch schlecht. Denn laut einer Studie von Andrea Derler sind fröhliche Mitarbeiter ein rotes Tuch für Arbeitgeber!
Hier kommen die schlechtesten fünf Eigenschaften eines Mitarbeiters:
- Fröhlich
- Selbstbewusst
- Weicht vom Trend ab
- Schwer beeinflussbar
- Selbstlos
Und hier die besten fünf Eigenschaften eines Mitarbeiters:
- Verlässlich
- Produktiv
- Loyal
- Begeistert
- Fleissig
Mal im Ernst: Das ist doch völliger Wahnsinn, oder? Und genau so läuft es in den klassischen Bewerbungsprozessen. Deswegen sage ich: Finger weg, von der Bewerbung!!! Und ich freue ich mich, dass die MENTOR.I Stiftung aus Detmold sich dafür einsetzt, nicht mehr auf stromlinienförmig funktionierende Mitarbeiter zu setzen. Stattdessen sollen es bewusste, selbstbestimmte Menschen sein. Für das Engagement in den Bereichen Orientierung, Bildung und Führung gibt es bei der Stiftung den für mein Empfinden so gar nicht philosophischen Ausdruck „Stärkung des Humanvermögens„. Hauptsache, das Ergebnis stimmt. 😉
Der versprochene Link zu Brand Eins
Natürlich fragen wir uns auch, ob das denn guten gehen kann, mit lauter Querulanten. Und vergleichen bei der Gelegenheit die Teams in Unternehmen, mit einem Orchester. Mit der Idee waren wir nicht die ersten. Das hat eine Redakteurin von Brand Eins auch schon gemacht. Hier ist der versprochene Link, zu dem Artikel von Lisa Goldmann. Und hier, sozusagen on top, noch mal die gesamte Brand Eins Ausgabe „Schwerpunkt Personal“, die ich sehr empfehlen kann.
Deine Antwort bitte!
Im Podcast stellen wir auch Fragen, die Du beantworten kannst. Will überhaupt jeder Sinn? Will jeder sein Leben aktiv gestalten? Gibt es nicht auch Menschen, die es einfach chillig dahintreiben lassen, anstatt sich „große Fragen“ zu stellen? Das kann ja auch ganz schön sein … Und wie tiefschürfend muss die Antwort auf die Frage nach dem Sinn denn überhaupt ausfallen? Kommst Du mit „42“ klar? 😉 Oder was brauchst Du, um von der Theorie in die Praxis zu kommen und wirklich los zu gehen? An die Chefs unter Euch geht die Frage: Habt Ihr mehr Lust auf kantigere Leute?
Wir sind gespannt auf und freuen uns über Deine Reaktion! Am besten schreibst Du jetzt gleich einen Kommentar. Nicht, dass das am Ende verbleibt … 😉
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